Reifenschnitzerei

(oder : wie man aus Racy-Formel1 Hinterreifen passende Märklin-1503 Reifen herstellen kann)



Auf der Suche nach Alternativen für die 1503-Hinterreifen meiner Märklin Sprint Mercedes C111 und Porsche C6 bin ich durch die tatkräftige Unterstützung des Deutschen Slotcar Forums (DCSF, www.slotcar-forum.de) auf die preisgünstigen Pneus der Karstadt Eigenmarke 'Racy' (www.racy.de) gestoßen. Die Formel1 Vorderreifen passen wunderbar an den beiden Porsche, die Radkästen sind perfekt gefüllt. Die beiden C111 haben jedoch einen Sidewinder-Antrieb und so kratzte das Ritzel des Motors an den Reifenflanken. Da in dem Tütchen für knapp 10 DM aber auch zwei Paar breite Hinterreifen des gleichen Durchmessers enthalten waren, dachte ich darüber nach, wie man daraus ein paar gute Reifen für meine beiden Mercedes schnitzen könnte. So hat es geklappt :
Ein Dremel - kompatibler
Vorraussetzung für ein einigermaßen genaues Arbeiten an den weichen Gummireifen ist, daß man sie sicher und schlagfrei rundlaufend an einem möglichst in der Drehzahl regelbarem Gerät befestigen kann. Die Wahl fiel dabei auf meine kleine Handschleifmaschine, allgemein als 'Dremel' bekannt. Die abgebildete stammt jedoch aus einem Bahr-Baumarkt (www.bahr.de) und hat inklusive Einsätzen nur knapp 40 DM gekostet. Um beide Hände frei zu haben und genau arbeiten zu können, habe ich das Gerät im Schraubstock fest eingespannt.
Als für mein Vorhaben 100% geeignet stellte sich dieser Einsatz heraus. Es werden normalerweise kleine Schleifpapierröllchen darübergestülpt. Der Einsatz war bei dem Maschinchen dabei.

Wie man hier sieht, paßt aber auch ein Reifen perfekt darüber :-) Man muß ein bischen Fummeln und die Maschine ein paar mal starten, aber es ist auf jeden Fall möglich, einen sehr guten Rundlauf hinzukriegen. Das ist wichtig, sonst wird der Reifen nachher schief. Ich habe dann eingeschaltet und eine nicht zu hohe Drehzahl gewählt. Dann habe ich in ein Teppichmesser mit einer neuen Klinge vorsichtig an den Reifen herangeführt (mit der Klingenspitze) . Es bildetet sich sofort ein Ring im Reifen und nach kurzer Zeit war eine Scheibe sauber abgetrennt. Eine gleich große Scheibe habe ich dann an der anderen Seite abgeschnitten. So sitzt die Kerbe im Reifen genau in der Mitte, man kann die Scheibendicken natürlich auch unterschiedlich wählen und so beeinflussen, wie der Reifen nachher auf der Felge sitzt. Ich habe das bei dem Zweiten Paar probiert, man sieht unten bei dem linken C111, daß die Reifen weiter außen sitzen

Oben sieht man den originalen Formel1 - Hinterreifen, darunter den schmalen mit den abgeschnittenen Scheiben.
Das Ganze noch mal aus anderer Perspektive.

Anschließend kann man die 'Repro-1503' noch mit etwas Schmirgelpapier bearbeiten, damit die Reifenflanken nicht vollkommen rechtwinkelig sind und das Ganze auch nach Reifen aussieht.

Hier das Ergebnis von hinten (zum Vergrößern einfach auf die Bilder klicken)
Man sieht, daß das Ritzel des Sidewinders nicht mehr an der Reifenflanke schleifen kann.
... und Grip ist auch vorhanden :-) , diese Schräglage ist doch ganz brauchbar - oder ?



Diese zwei C111 stammen übrigens aus einer Grundpackung 1412, die beiden C6 aus einer 1405

(falls jemand zufällig zwei Rückspiegel für meinen weißen C6 übrig hat, bitte eine Mail an mich)

C111 Seitenansicht