Karosseriearbeiten



Ersatz von Decals durch alte Originale

Auf der Suche nach einem Fahrer für meinen Mercedes Monoposto stieß ich auf die Ersatzteile, die in dem ersten Bild zu sehen sind: ein altes Karosserieoberteil, das sich durch geschmolzene Schraubenlöcher und diversen Feilarbeiten auszeichnete, aber noch eine intakte Windschutzscheibe aufwies, dazu eine verschmutzte Fahrerfigur, zwei Felgen und diverse Reifen. 

Der Fahrer und die Scheibe waren schnell gesäubert und an meinem Monoposto befestigt. Ich hielt die beschädigte alte Karosserie in den Händen um sie der endgültigen Entsorgung zuzuführen, aber die nahezu perfekten Decals hielten mich von meinem Tun ab. Auf meiner Karosse schimmerte nämlich durch die teilweise beschädigten '1'en die ursprüngliche '7' hindurch und das Ganze sah insgesamt nicht so toll aus. Schade, dachte ich, daß man die Decals nicht einfach tauschen kann - oder vielleicht doch ? 


Ersatzteile.jpg
Ersatzteile für
meinen Monoposto
oberteil_alt.jpg
Das Oberteil war nicht
zu gebrauchen ...
defekt.jpg
... die Schraubeinsätze
sind weggeschmolzen
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Fahrer und Scheibe
ersetzt, Nummern entfernt
Schuessel.jpg
heißes Wasserbad
 

Ich beschloß, zu versuchen, die über 30 Jahre alten Wasserschiebebilder zu lösen. Da die Decals auf meinem Monoposto sowieso zunächst entfernt werden mußten, tauchte ich das Heck in heißes Wasser und wartete. Nach einiger Zeit ließen sich die zwei übereinandergeklebten Bilder von der Karosserie rückstandslos abrubbeln. Genauso verfuhr ich mit der Nummer auf der Fronthaube. Dann habe ich die neuen 'alten' Decals ins heiße Wasserbad getaucht, zunächst wieder nur das Heck. Ich habe etwa 10-15 Minuten gewartet, bis sich am Rand der Nummern ein leichtes Kräuseln zeigte. Vorsichtig versuchte ich nun eine Nummer zu lösen, ohne sie dabei auseinanderzureißen. Zu meiner Überraschung ließ sich das Decal recht problemlos von der Karosserie abziehen. Ich hatte mir vorher überlegt, wie ich die Decals nun auf meinen Mercedes aufkleben könnte, aber nachdem sich das Ganze doch noch recht klebrig anfühlte, habe ich die Nummer einfach wie ein funkelnagelneues Wasserschiebebild genau an der Stelle aufgebracht, an der die originalen Decals auch vorher saßen. Nachdem ich es vorsichtig abgetupft hatte und es einige Zeit trocken ließ, saß das Decal perfekt, ohne irgendwelche Falten, so als wäre es schon immer da gewesen :-) . Genauso klappte es dann auch mit den übrigen zwei Nummern. Unten sieht man das vervollständigte Heck, nachdem ich die untere Nummer gerade angebracht hatte, daneben sitzt auch die Startnummer auf der Haube. Die letzten zwei Bilder zeigen den Lohn der Mühe, der Monoposto ist wieder vollständig und originalere Decals lassen sich bestimmt nur schwer finden ;-) . Die alte Karosserie liegt übrigens jetzt in der Ersatzteilkiste, es befinden sich ja noch zwei Deutschlandfahnen und die Zielflaggen auf ihr, alle unbeschädigt :-) 

Heck_neu.jpg
Das Heck_mit den
neuen 'alten' Nummern
alle_neu.jpg
Alle_Nummern sind
erfolgreich übertragen

Die Front, mit den
alten Zielflaggen

Das Endergebnis
von rechts ...

... und von links
 


Reparatur des Leitkiels

Ich habe selbst bisher nur einen defekten Leitkiel in die Finger bekommen, aber es soll wohl doch recht häufig vorkommen, daß an Fahrzeugen der Leitkiel gebrochen ist . Meistens ist dann der kleinere Lagerpin, der in die Lenkung greift, betroffen. Original ist der zweigeteilt und schnappt quasi in die Lenkachse ein. Da die Führung des Leitkiels aber hauptsächlich durch die vordere, stabile Lagerung geschieht, habe ich mir überlegt, daß es möglich sein müßte, den kleinen Pin durch ein massives Teil zu ersetzen, ohne das die Funktion dadurch eingeschränkt ist. Das Problem ist dabei ist nur, daß ein Aufkleben eines Ersatzpins nicht stabil genug ist, früher oder später löst sich das Teil wieder. Also muß ein Stift zusätzlich versenkt werden, damit eine stabile Klebeverbindung entsteht. Als Ersatzpin diente eine Achse eines defekten Spielzeugautos meines Sohnes, die hatte genau den passenden Durchmesser. Ich habe mit einem kleinen Bohrer vorsichtig ein Loch in den Leitkiel gebohrt und dann die Achse darin eingeklebt. Das Ganze hat schon beim ersten Versuch geklappt, die Lenkung wird von dem neuen Pin perfekt geführt. Man muß nur darauf achten, daß der neue Pin nicht von unten an der Karosserie schleift, aber doch lang genug ist, um nicht aus der Lenkstrebe rauszurutschen. 

 

 

In der Lackiererei


Eines Tages erhielt ich einen weiteren orangen C6 (1314), dessen Lack allerdings sehr verkratzt war. Allgemein wird sowas wohl als 'bespieltes' Fahrzeug bezeichnet ;-) . Nun hatte ich plötzlich dieses Modell doppelt. Da ich zu diesem Zeitpunkt noch nichts von meinem Weihnachtsgeschenk, einer C6-losen 1406 Grundpackung ( -> meine Bahn), ahnte,  beschloß ich deshalb, einen 1313 zu 'fälschen' . Als Vorlage diente mir das Bild ganz rechts, es stammt von Detlev's genialer Märklin Sprint Sammlerseite. Der nötige silberne Lack fand sich schnell in Form eines normalen Autolackes in der Garage. Nach dem Motto 'Versuch macht kluch' ;-) ging ich ans Werk. Ich zerlegte den C6 zunächst in sämtliche Einzelteile, wobei dieses Exemplar erstaunlicherweise ganz komplett war - sogar die Spiegel und die Heckleuchten waren vorhanden und in gutem Zustand, was mich letztendlich bewog, diese Teile zunächst an meinem originalen roten C6 zu verbauen und die Teile nachträglich zu ersetzen. 

 


So bekam ich den
orangen C6
C6_orange_parts1.jpg
Die Teile des 
Karosserieoberteils ...
C6_orange_parts2.jpg
... und des Unterteils

 

Der rote C6 bekam 
die Anbauteile
C6_original.jpg
Märklin Sprint 1313
original

Zunächst schloss ich ein Loch in der Fronthaube, das wohl mal durch eine zu lange Schraube entstanden war. Dazu schmolz ich den Kunststoff an dieser Stelle mit Hilfe eines kleinen Lötkolbens. Mit feinem 600er bzw. 800er Schmirgelpapier glättete ich dann die gesamte Oberfläche des Karosserieoberteils. Dann ging es in die Lackierkabine, sprich ich habe die Garage mit Zeitungspapier ausgelegt ;-) . Das Cockpit habe ich abgeklebt, da ich dort die originale schwarze Farbe erhalten wollte, auch wenn der echte '1313' hier rot ausgelegt ist. Im ersten Durchgang nebelte ich dann die obere Karosseriehälfte fein mit silbernem Lack ein und stellte dabei zu meiner Freude fest, daß sich keinerlei Reaktionen mit dem alten Märklin-Lack oder dem Kunststoff zeigten. Kurze Zeit später habe ich dann deckend lackiert. Den Boden bearbeitete ich in derselben Weise mit schwarzem Lack. (*) .In der unteren Bilderreihe sieht man das Ergebnis dieser Aktion, ich konnte es mir nicht verkneifen, das Auto zusammenzusetzen und schon mal ein paar Runden zu drehen, nachdem der Lack gut getrocknet war. 

(*) Mittlerweile habe ich den lackierten Boden aber durch einen originalen schwarzen ersetzt, dieser besteht aus sogenannten schwarz durchgefärbten Kunststoff, sprich das Plastik selbst ist einfach schwarz ;-)

 

C6_silver_top2.jpg
Noch ohne Decals, ...
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C6_silver_back.jpg
... Karos 
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C6_silver_front.jpg
... Streifen ...
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C6_silver_front2.jpg
... und Startnummern ...
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C6_silver_top.jpg
... alles fehlt.
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Ich stellte fest, daß das Auto so ganz ohne Decals recht komisch aussieht und machte mir Gedanken, wie ich dieses Manko beheben könnte. Leider war mir vorher noch nicht die Idee mit dem Ablösen der alten Decals gekommen :-( , sonst hätte ich mir die originalen Bilder z.B. auf Silikonpapier (Abfall eines Aufklebers) gerettet. Meine Idee war es dann, die Decals am PC nachzumachen. Ich scannte also von meinen vorhandenen Fahrzeugen die Startnummer auf dem Flachbettscanner ein und erhielt so quasi die originale Schriftart der Nummern. Die '6' , die letztendlich den C6 ziert, ist eine umgedrehte '9' von meinem weißen C6 mit der Startnummer '19' . Dann habe ich das Karomuster meines weißen C111 ausgemessen und am PC nachgemacht. Die Streifen waren auch kein Problem. Aber wie bekommt man nun die Decals auf das Auto ? Hilfe fand ich wieder mal im DSCF, wo sich schon einige intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt hatten. So führte ich ein langes Telefongespräch mit Michael aus Berlin, der mich in die Kunst des Decalherstellens einweihte und sich bereiterklärte, mein Entwürfe auf Spezialpapier zu drucken, mit Decallack zu überziehen und mir zuzuschicken. An dieser Stelle möchte ich mich nochmal bei ihm und allen bedanken, die mir wertvolle Tips gegeben haben. Ich werde die Herstellung demnächst selber in Angriff nehmen und meine Ergebnisse und das 'howto' nebst den nötigen Vorlagen für die Märklin Fahrzeuge hier präsentieren.

 

C6_silver_1.jpg C6_silver_2.jpg

Nachdem ich die Decals erhalten hatte, habe ich mich flugs drangegeben, diese auf das Auto aufzubringen. Das Ganze klappte problemlos, genau wie mit den üblichen Wasserschiebebildern. Der einzige Unterschied besteht darin, daß diese Decals etwas dicker sind. Michael hatte mir zudem empfohlen, das ganze Auto zum Schluß noch mit einem Schutzlack zu versehen. Um irgendwelche Reaktionen mit dem Lack oder den Decals zu vermeiden, habe ich mich eines Lackes bedient, der auch geeignet ist, Fotos, Pläne, etc. zu plastifizieren. Der Lack, den ich fand, war in der 400ml Spraydose sehr günstig in einem Baumarkt zu haben, er heißt 'Kristall Klar' und wird unter der Marke 'Sparvar' von der Firma Spray-Color G.m.b.H in Merzenich vertrieben. In den linken beiden Bildern sieht man den C6 kurz nach dem erneutem Zusammenbau, noch mit fehlendem Spiegel und defekten Scheinwerfern, auf den restlichen schon mit den ersetzten Teilen, vielen Dank dafür an meinen Freund Anthony :-) .

 


 

Prototyp ?

 
C6 weiß, offen

Ich hatte mir mal im Rahmen meiner Ersatzteilbeschaffung einen weiteren, nahezu kompletten weißen Porsche C6 gekauft. Nachdem die Karosserie sich aber in recht gutem Zustand präsentierte und nach einer gründlichen Reinigung lediglich die Decals minimale Beschädigungen aufwiesen, beschloß ich, auch dieses Auto auf die Piste zu bringen. Da aber in meiner 1405 Grundpackung bereits ein weißer C6 enthalten ist, überlegte ich mir, einmal auszuprobieren, wie denn diese Fahrzeug wohl als 'Sportwagen offen' wirken würde. Das Fahrzeug wurde so sogar im Prospekttext irrtümlich für die Grundpackung 1407 angekündigt, in Wahrheit wurde aber der silberne offene C6 verkauft. Nachdem ich die Glaskuppel vorsichtig entfernt hatte, stattete ich den Renner mit einer selbstgeschnittenen Scheibe aus und war dann überrascht, daß dieses Auto mit seinem originalen roten Cockpit offen doch eine sehr gute Figur macht :-) . Schade, daß es den so nie gegeben hat .  

C6_white01.jpg
C6_white01.jpg
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C6_white02.jpg
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C6_white03.jpg
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C6_white04.jpg
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C6_white05.jpg
C6_white05.jpg
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In der Autoglaserei


Meinen roten C6 habe ich günstig, oder besser gesagt sehr günstig, erstanden. Leider hatte dieses Modell einige Fehlteile, darunter die Scheibe. Aber die Karosserie kann man dafür wohl als nahezu makellos bezeichnen. Wie schon oben erwähnt, hatte ich zunächst die Teile des zerlegten orangen C6 verwendet, um das Fahrzeug zu komplettieren, nur zum Schluß fehlte eben eine Scheibe. Da ich ja zwei Vorlagen dafür hatte, habe ich die bessere einfach auf den Scanner gelegt und eingescannt. Besser heißt hier lediglich, daß an dieser die Nasen nicht wie üblich mit der Karosserie verschmolzen waren. Dann habe ich die Scheibe zur Probe 1:1 ausgedruckt und ausgeschnitten. Die Papier-'Scheibe' passte auf Anhieb sehr gut, es fehlte also nur noch das geeignete Material. Die ideale Lösung fand ich im DIN-A4 Format bei den Bastelsachen meiner Frau : Mobilé-Folie für Window-Color :-). Bereitwillig schnitt ich bei der Weihnachtsbastelei mit aus und sicherte mir die Reste ;-) . Das reicht jetzt, um einen ganzen Wagenpark mit Scheiben zu bestücken. Zum Herstellen benötigt man lediglich eine sehr scharfe Schere oder/und ein Skalpell oder Teppichmesser. Ich habe die 1:1 Papiervorlage einfach mit Tesafilm auf die Folie geklebt und dann am Rand entlang ausgeschnitten. Das ist ein bischen Fummelei, am Ende muß man etwas aufpassen, aber es klappt einwandfrei. Das Verfahren funktioniert auch bei den Monopostos (da ist es sehr einfach) und auch bei den BMW Formel 2 und dem Chapparal sollte es so klappen.


C6_rot.JPG
So bekam ich den C6

Die gescannte Scheibe

Welche der drei

könnte die selbst-

gemachte sein ?

 


MärklinSprint Decals


Hier möchte ich zeigen, wie man selbst MärklinSprint Decals herstellen kann. Das Ganze ist aber noch in der Erprobungsphase, ich habe gerade erst ein paar Bogen Spezialpapier erhalten, mit dem ich das Reproduzieren von Startnummern und solchen Decals, die einen weißen Hintergrund benötigen, ausprobieren möchte. Ob das so klappt, wie ich mir das vorstelle, weiß ich noch nicht, aber wenn es klappt, wird es früher oder später hier zu lesen sein ;-) . Bis dahin zeige ich hier einige meiner Vorlagen, die daraus entstandenen Ziffern und ein paar Decals, die ich schon 'druckfertig' bearbeitet habe. Mein Dank geht auch hier wieder an meinen Freund Anthony, der mir Scans der fehlenden Startnummern gemailt hat.


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